Das MehrWelt-ABC
In unserem ABC findest Du die wichtigsten Begriffe, und Konzepte, die unseren Verein prägen. Dieses Glossar soll Dir helfen, die Grundlagen unserer Philosophie und Praxis besser zu verstehen. Von Achtsamkeit bis Wissen und Handeln – jeder Begriff öffnet ein Fenster zu den Ideen, die MehrWelt inspirieren. Wir freuen uns in Verbindung und Dialog stetig noch mehr Inspiration zu erhalten, um das MehrWelt-ABC ständig wachsen zu lassen und mehr MehrWelt abzubilden.
A wie:
Achtsamkeit Präsenz statt Produktivität
Bei MehrWelt verstehen wir Achtsamkeit nicht als Werkzeug zur Selbstoptimierung, sondern als Kunst des Gewahrsein, der Wahrnehmung und Begegnung. Es geht darum, wirklich da zu sein – mit offenen Sinnen und offenem Herzen.
Wenn wir lernen, unsere Gedanken und Gefühle zu beobachten ohne sofort zu reagieren, entsteht Raum. Raum für Wahrnehmung der Gegenwart: das Rascheln der Blätter, die Einzigartigkeit eines Gegenübers, die Verbundenheit mit allem Lebendigen. So wird Achtsamkeit zur Brücke – zwischen uns und der Welt.
B wie:
[Noch kein Eintrag]
C wie:
[Noch kein Eintrag]
D wie:
[Noch kein Eintrag]
E wie:
Erscheinungsräume Wo Begegnung geschieht
Erscheinungsräume entstehen, wenn wir uns einander wirklich zeigen – in unserer Verletzlichkeit und Stärke, unserer Eigenart und Verbundenheit. Es sind flüchtige Momente echter Präsenz, in denen die Masken fallen, aber auch echte Begegnung und Erkenntsnis möglich werden.
Diese Räume lassen sich nicht erzwingen, aber man kann in sie einladen. Durch achtsame Praktiken, offenen Austausch und gemeinsame Naturerfahrung schaffen wir Bedingungen, unter denen sie aufblühen können. Hier wird spürbar: Wir existieren nicht isoliert, sondern werden erst mit Anderen und gegenseitigen spiegel ganz.
Erforschung der Einzeldinge / 格物 (gé wù) Dem Wesen der Dinge nachspüren
Gé wù 格物 lädt uns ein, die Welt nicht oberflächlich zu konsumieren, sondern tief zu durchdringen. Jedes Ding, jedes Wesen hat sein eigenes Prinzip, seine eigene Art zu sein – diese gilt es geduldig zu erforschen.
In unserer schnelllebigen Zeit ist das revolutionär: Statt weiterzuwischen, verweilen wir. Wir betrachten ein Blatt, bis wir seine Adern sehen. Wir lauschen einem Menschen, bis wir seine Geschichte hören. Wir spüren in unseren Körper, bis wir seine Weisheit verstehen. Diese achtsame Erforschung der Einzeldinge öffnet Türen zu einer Welt voller Wunder – die immer schon da war, nur übersehen.
F wie:
[Noch kein Eintrag]
G wie:
Gemeinschaft Gemeinsam einzigartig
Gemeinschaft bedeutet bei MehrWelt nicht Verschmelzung oder Gleichmacherei. Es ist das Wagnis, sich in seiner Eigenart zu zeigen und andere in ihrer Andersartigkeit zu würdigen.
In unseren Erlebnissen und Begegnungen üben wir eine neue Art des Miteinanders: Wir teilen Stille und Gespräch, Naturerfahrung und persönliche Erkenntnis. Dabei geht es nicht um oberflächliche Harmonie – auch Reibung und Unterschiede haben ihren Platz. Diversität will auch manchmal ausgehalten werden, ohne unnötig Konflikt zu suchen. So entsteht ein Raum, in dem jede*r wachsen kann, getragen von der Gruppe und doch ganz sich selbst.
H wie:
[Noch kein Eintrag]
I wie:
[Noch kein Eintrag]
J wie:
[Noch kein Eintrag]
K wie:
Konsumkritik Hunger, der nicht satt macht
Wir leben in einer Welt, die uns einredet, jedes Bedürfnis ließe sich kaufen: Liebe auf Dating-Apps, Sinn in Ratgebern, Glück im nächsten Produkt. Doch der Hunger bleibt. Immer schneller, immer mehr – und doch immer leerer.
Konsumkritik bedeutet für uns nicht lustfeindliche Askese. Es geht darum zu erkennen: Die tiefsten menschlichen Bedürfnisse – nach Verbindung, Bedeutung, Lebendigkeit – lassen sich nicht konsumieren. Sie entstehen in der Begegnung, im gemeinsamen Tun, im wahrnehmen und wahrgenommen werden, und nicht zuletzt im Innehalten in der Stille. Verzicht wird so nicht zur Einschränkung, sondern zur Befreiung für reichere Erfahrungen.
Kontakt Die Kunst der ganzheitlichen Berührung
Kontakt ist mehr als oberflächliche Begegnung. Es ist die Qualität unserer Zuwendung – wie wir der Welt begegnen und uns von ihr berühren lassen. In einer Kultur der Ablenkung und des Konsums haben viele von uns verlernt, wirklich in Kontakt zu treten.
MehrWelt lädt ein, diese Fähigkeit wiederzuerwecken: durch alle Sinne wahrnehmen, mit Neugier statt Vorurteil begegnen, Stille aushalten, Unterschiede würdigen. So wird jeder Moment zur Gelegenheit für echte Begegnung.
Kontemplation Die Kunst des tiefen Schauens
Das Wort Kontemplation kommt vom lateinischen "contemplari" – ursprünglich das von allen Seiten Betrachten eines heiligen Ortes (templum). Es geht um einen besonderen Raum der Aufmerksamkeit, in dem sich Tieferes offenbaren kann.
Kontemplation ist mehr als Nachdenken – es ist ein liebevolles Verweilen bei dem, was ist oder was wir uns als Fokus der Betrachtung wählen. Während unser Alltag von Analyse und Bewertung geprägt ist, lädt kontemplative Praxis zum absichtslosen Betrachten ein. Bei MehrWelt üben wir verschiedene Formen: die stille Betrachtung einer Blume, das meditative Lauschen auf Vogelstimmen, das geduldige Wahrnehmen der eigenen Gedanken- und Gefühlslandschaft. In dieser Qualität der Zuwendung offenbart sich die Tiefe der Welt. Wir müssen nichts erreichen, nichts verändern – nur wirklich hinschauen.
L wie:
[Noch kein Eintrag]
M wie:
Mehr-als-menschliche Welt Die Welt über den menschlichen Tellerrand hinaus
Wir sind nicht allein auf diesem Planeten. Die mehr-als-menschliche Welt umfasst alles Leben um uns herum: Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen – ein unglaublich komplexes Netz von Beziehungen, von dem wir untrennbarer Teil sind.
Diese Mitwesen sind keine stummen Ressourcen, sondern Akteure mit eigenen Bedürfnissen und Perspektiven. Wenn wir lernen, sie wahrzunehmen und zu respektieren, erweitert sich unser Horizont radikal und wir kommen in den Genuss, von einer ganz anderen Perspektive wahrgenommen zu werden. Plötzlich sind wir nicht mehr einsam, sondern eingebettet in ein lebendiges Ganzes.
N wie:
[Noch kein Eintrag]
O wie:
[Noch kein Eintrag]
P wie:
Pluralität Die natürliche Vielfalt der Welt
Pluralität bedeutet nach Hannah Arendt: Wir Menschen sind alle gleich in unserer Einzigartigkeit. Bei MehrWelt erweitern wir dieses Verständnis, denn dieser Grundsatz trifft natürlich auch auf die mehr-als-menschliche Welt zu. Jeder Mensch, jedes Lebewesen trägt eine eigene Perspektive in sich – wie ein Prisma, das das Licht der Welt auf besondere und einzigartige Weise bricht.
In unserer globalisierten Welt begegnen sich unterschiedlichste Kulturen, Weisheitstraditionen und Lebensweisen. Diese Vielfalt ist, wenn es auch Reibung gibt, kein Problem, das es zu lösen gilt, sondern ein Reichtum, den es zu entdecken gilt. Ob buddhistische Achtsamkeit, Ubuntu-Philosophie, indigenes Naturwissen oder europäische Kontemplation – alle Wege können zur gemeinsamen Erkenntnis beitragen.
Statt in nationale Echokammern oder kulturelle Einheitsbrei zu flüchten, wollen wir diese Vielfalt als Bereicherung begreifen. Pluralität heißt nicht, dass alles gleich gültig ist, sondern dass wir einander über alle Grenzen hinweg in unserer Verschiedenheit respektieren. So wird MehrWelt zu einem internationalen Projekt, das gerade durch die Verbindung unterschiedlicher Horizonte seine Kraft entfaltet.
Polykrise Alles hängt zusammen
Klimawandel, soziale Spaltung, ökonomisches Ungleichgewicht, Sinnverlust, digitale Überforderung – wir leben in einer Zeit sich überlagernder Krisen. Diese Polykrise ist mehr als die Summe ihrer Teile: Die verschiedenen Krisen verstärken sich gegenseitig und lassen sich nicht isoliert lösen.
Der gemeinsame Nenner? Ein Verlust an lebendigem Kontakt. Wenn wir Natur, Mitmenschen und uns selbst nur noch als Ressourcen betrachten, gerät alles aus dem Gleichgewicht. MehrWelt setzt genau hier an: Statt Symptome zu bekämpfen, kultivieren wir mit dem Werkzeug der Achtsamkeit alte und neue Formen der Verbindung.
Praktiken Übung macht lebendig
Praktiken sind das Herzstück von MehrWelt – nicht als starre Rituale, sondern als lebendige Übungswege. Sie übersetzen unsere Ideale in konkrete Erfahrung: Atembeobachtung, Naturmeditation, achtsames Gehen, gemeinsame Stille, Austausch, Dialog, Handwerk, Schreiben und alles was wir sonst noch so tun können.
Das Besondere: Unsere Praktiken beschränken sich nicht auf formelle Übungen. Sie durchdringen unser alltägliches Tun mit Achtsamkeit – wie wir miteinander sprechen, wie wir konsumieren, wie wir arbeiten. Jede soziale Begegnung, jede kulturelle Aktivität kann zur Praxis werden: ein achtsames Gespräch, ein gemeinsames Mahl, die Art, wie wir Konflikte austragen. Regelmäßig geübt, verwandeln diese Praktiken nicht nur uns selbst, sondern gestalten auch die Welt um uns herum mit.
Q wie:
[Noch kein Eintrag]
R wie:
[Noch kein Eintrag]
S wie:
Selbstkultivierung / 修身 (xiū shēn) An sich arbeiten, für alle
Selbstkultivierung ist keine narzisstische Nabelschau, sondern ein Geschenk an die Welt. Der chinesische Begriff xiū shēn 修身 bedeutet wörtlich "den Körper-Geist verfeinern" – es geht um die geduldige Arbeit an unseren Gewohnheiten, Reaktionsmustern und blinden Flecken.
Bei MehrWelt verstehen wir dies als lebenslangen Prozess: Durch Achtsamkeit, ehrliche Selbstbetrachtung und den Spiegel der Gemeinschaft erkennen wir, wo wir noch verstrickt sind – in Konsummustern, Vorurteilen oder automatischen Reaktionen. Diese Arbeit an uns selbst ist kein Rückzug aus der Welt, sondern die Voraussetzung für soziales und ökologisches Handeln in ihr.
Sinnesschulung Mit allen Sinnen bei der Welt
In der Reizüberflutung des Alltags haben unsere Sinne verlernt, fein wahrzunehmen. Wir sehen ohne zu schauen, hören ohne zu lauschen, sind anwesend ohne wirklich da zu sein.
Sinnesschulung bei MehrWelt ist wie das Stimmen eines Instruments: Wir verfeinern unsere Wahrnehmung, bis die Welt wieder in ihrer ganzen Fülle erklingt. Durch angeleitete Übungen in der Natur lernen wir, subtile Unterschiede zu bemerken, Stille zu hören, die Intelligenz unseres Körpers zu spüren. So wird jeder Spaziergang zur Entdeckungsreise.
T wie:
[Noch kein Eintrag]
U wie:
[Noch kein Eintrag]
V wie:
Verbundenheit Das unsichtbare Netz
Verbundenheit ist keine romantische Idee, sondern erfahrbare Wirklichkeit. Mit jedem Atemzug tauschen wir uns mit der Welt aus. Unser Körper besteht aus Sternenstaub, unser Leben hängt von unzähligen anderen Wesen wie z.B. dem Mikrobiom ab.
Diese Verbundenheit wiederzuentdecken und sie neu wertzuschätzen heißt nicht, Grenzen zu verwischen. Im Gegenteil: Erst wenn wir unsere tiefe Abhängigkeit anerkennen, können wir verantwortlich handeln. Aus dem Wissen um Verbundenheit erwächst natürliche Fürsorge – für uns selbst, füreinander und für die Erde.
W wie:
Wahrnehmung Das Tor zur Welt
Wahrnehmung ist nie neutral – sie ist gefärbt von unseren Erwartungen, Ängsten und Gewohnheiten. Zudem noch einzigartig, denn keine Augen, keine Zungen, keine Ohren, keine Nasen, keine Häute sind exakt gleich. Meist nehmen wir nicht die Welt wahr, sondern unsere Vorstellungen von ihr. Zudem hat unsere Kultur eine Schieflage: Wir sind überwiegend visuell orientiert, die anderen Sinne verkümmern.
MehrWelt lädt ein, die Wahrnehmung zu vertiefen, sie aufzuräumen und alle Sinne wiederzuerwecken. Die Welt bietet so viel mehr als glatte Touchscreens: die raue Rinde einer Eiche, das samtige Moos, der kühle Morgentau, die Wärme eines Händedrucks. Durch Sinnesübungen vertiefen wir jede einzelne Wahrnehmungsart – wir lernen nicht nur zu sehen, sondern zu schauen; nicht nur zu hören, sondern zu lauschen; nicht nur zu berühren, sondern zu erspüren. So wird geschärfte und erweiterte Wahrnehmung zur Grundlage für echte Begegnung mit der vielgestaltigen Welt.
Wissen und Handeln als Einheit / 知行合一 (zhī xíng hé yī) Walk the talk (and thought)
Wir alle kennen sie: die schmerzhafte Kluft zwischen dem, was wir wissen, und dem, wie wir handeln. Wir wissen um die Klimakrise – und fahren doch so gern Auto. Wir kennen den Wert der Stille – und scrollen doch endlos weiter.
Das Prinzip zhī xíng hé yī 知行合一 lehrt: Echtes Wissen zeigt sich erst im Tun. Es reicht nicht, Verbundenheit intellektuell zu verstehen – wir müssen sie leben. Bei MehrWelt üben wir, diese Einheit wiederherzustellen: durch verkörperte Praktiken, gemeinsames Handeln und die stetige Reflexion unserer Taten. So werden Wissen und Handeln kohären und Erkenntnis zur gelebten Weisheit.
X wie:
[Noch kein Eintrag]
Y wie:
[Noch kein Eintrag]
Z wie:
[Noch kein Eintrag]